Das Land NRW hat dem Wassernetz ergänzende Informationen zur Situation der Gewässer zwischen Rur und Weser nachgereicht. Mit den Dokumenten erläutert die zuständige Umweltbehörde ihre Antwort zu ausgewählten Fragen aus der Stellungnahme, die die Gewässeraktiven von BUND, NABU und LNU NRW e.V. im vergangenen Jahr zur Bewirtschaftungsplanung 2016–2021 vortrugen.
Die Hintergrundinformationen geben unter anderem Auskunft zur Frage, welche Oberflächenwasserkörper im Jahr 2014 Trinkwasserschutz-relevante Befunde von Arzneirückständen aufwiesen. Im Rheder Bach im Einzusggebiet der Ijssel wurde beispielsweise eine Zunahme von Verunreinigungen an 10,11-Dihydro-10,11-dihydroxycarbam (ein Metabolit des Antiepileptikums Carbamazepin) ermittelt, die den zulässigen Wert um das 9fache überschritt. Des Weiteren liegt eine Übersicht zur Chloridbelastung von Grundwasserkörpern entlang der Weser in NRW vor. Zudem sind in einer Liste alle diejenigen bedeutenden grundwasserabhängigen Landökosysteme in NRW angegeben, die infolge der Überschreitung bestimmter Schadstoffkonzentrationen oder aufgrund der Veränderung von Wasserständen gefährdet sind, die Umweltziele der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu verfehlen. Zu den betroffenen Lebensräumen gehören FFH-Gebiete in den Rheinauen wie die Urdenbacher Kämpe und das Naturschutzgebiet Emsaue westlich von Warendort. Die Daten wurden zumeist im Rahmen der zweiten Bestandsaufnahme erhoben, welche bis 2013 durchzuführen war. Zur besseren Nachvollziehbarkeit und Einschätzung der Ergebnisse hat die Landesumweltbehörde relevante Hilfestellungen bzw. Standards zur (Risiko-) Analyse und Bewertung von Grundwasserkörpern bereit gestellt.
Im Einzelnen erhielt das Wassernetz folgende Dokumente:
Methodiken zur Bestandsaufnahme und Bewertung der Grundwasser und grundwasserabhängigen Landökosysteme
- Grundlagen zur Ermittlung des chemischen und mengenmäßigen Grundwasserzustands
- Vorgehensweise bei der Risikoanalyse bzgl. des Grundwassers
- Prüfkriterien für die Risikobeurteilung des Grundwassers
- Prüfwerte zur Ermittlung der potenziellen Belastung des Grundwassers durch anthropogene Beeinflussung
Ergebnisse von Untersuchungen (Oberflächengewässer)
- Häufigkeit der Überschreitung trinkwasserspezifischer Zielwerte bei verschiedenen Schadstoffen
- Überschreitung von trinkwasserspezifischen Zielwerten, gelistet nach Wasserkörper
Informationen zu ausgewählten Fallbeispielen
- Chlorid-Konzentrationen der Grundwasserkörper entlang der Weser in NRW
- Entwicklung der Nitrat-Konzentrationen im Grundwasser bei Deilinghofen
Situation bedeutender grundwasserabhängiger Landökosysteme (GWLÖS) in NRW
- Liste gefährdeter GWLÖS (Übersicht)
- Liste gefährdeter GWLÖS (Details)
- Situation des GWLÖS Hönnetal
- Situation der GWLÖS im Bereich Mechernich
Die Informationen ergänzen die bisherige Antwort des Umweltministeriums zur Wassernetz-Stellungnahme aus dem Jahr 2015. Wir berichteten über die betreffende Rückmeldung in unserem Beitrag vom 22.7.2016.